Das nächste Rätsel wird wahrscheinlich im Laufe von 2020 veröffentlicht. Wenn Sie es gelöst haben, senden Sie das Ergebnis an uns, per Email oder an Dr. W. Vorwerk (Adresse s. u. Vorstand). Er wird auch die Auslosung durchführen. Den Gewinn senden wir per Post. Viel Erfolg!
Und zwar ein Buch aus dem Miraba – Verlag Lohr. Hier wird auch das Rätsel erstellt.
Wer oder was???
Das war das erste Rätsel: Wissen Sie die Lösung?
Die Anmutige
Für die Version mit der Heiligen aus Tauberbischofsheim sprechen leider nur Wunschvorstellungen. Wenn die Sage zuträfe, hätte sich damals eine Frauengemeinschaft gebildet. So aber brauchte das weibliche Element noch eine erkleckliche Anzahl von Jahrhunderten. Zwar trat es dann nur kurz und auch nur in der Einzahl auf – fürs kollektive Gedächtnis aber war das völlig ausreichend, besonders auf der anderen Mainseite.
Es hat also mit Männern angefangen, vor einem knappen Jahrtausend. Sie waren zunächst zu fünft, vielleicht auch zu fünfzehnt. Bis sie mehr wurden, ließ die Ausstattung nicht nur personell zu wünschen übrig. In zähen Schüben wuchs der Bau dennoch, und ein halbes Jahrhundert später war wirklich alles fertig – in beeindruckenden Ausmaßen, wie es scheint. Architektonisch wohl einzigartig in der Region, ein Kind der Hirsauer Bauschule, französisch inspiriert, herb und schlicht.
Ob es nur der Bildhäuser Haufen gewesen ist, der 1525 alles „geplündert, ußgeprannt, uff den poden zerschlaifft und in das letzt verderben gericht“ hat? Oder trug auch der neue Eigentümer seinen Teil dazu bei? Immerhin zeigte er keinerlei Respekt vor der Kaufvereinbarung, den Geist der Stifter durch den Erhalt der Kirche zu ehren. Der Begriff des Streubesitzes nimmt einen neuen Klang an, wenn sich Einzelteile in Gebäuden umliegender Dörfer finden. Was aber wohl letztlich entscheidet, ist die tätige Nächstenliebe. Die dafür so gerühmte, vermutlich erste und möglicherweise letzte weibliche Bewohnerin des im Stil der Renaissance neu errichteten Anwesens wurde in Lohr unter großer Anteilnahme begraben.
Als man ein Vierteljahrtausend nach dem Begräbnis nichts Rechtes mehr damit anzufangen wusste, nahm man den Dachstuhl auseinander und baute mit dem Holz ein Forsthaus nahebei. Heute freuen sich Fledermäuse und Ausflügler an dem hoch aufragenden Monument über dem Main, das mit seinen charakteristischen Vorhangbögen so anmutig Zeugnis gibt von einer anderen Zeit.
Sabine Fiedler-Conradi
Die zu lösenden Fragen:
1. Wer war jene sagenhafte Heilige?
2. Woher kamen jene Männer, mit denen es anfing, und wann ungefähr war das?
3. Wer war der „neue Eigentümer“?
4. Wer war die „letzte weibliche Bewohnerin“?
5. Wann ist sie gestorben?
Viel Erfolg!
Bitte geben Sie bei der Lösung auch an, welches der angezeigten Bücher Sie gewinnen möchten, denn es könnte ja sein, dass Sie schon eines haben. Falls Sie alle drei schon besitzen, dann schreiben Sie es uns, und dann suchen wir ein anderes.